Die Anfänge: Grundlagen und Motivation
„Der Verein hat mich einfach generell an den Sport herangeführt und mir die Grundlagen mitgegeben, wie man Football spielt,“ erinnert sich Joel an seine Zeit bei den Firehawks. Dabei sei es nicht nur um Technik gegangen, sondern auch darum, „das Wissen, warum und wann ich was machen soll,“ zu vermitteln. Besonders in der U16 hatte er prägende Erlebnisse, die ihn nachhaltig beeinflusst haben.
„Mein erstes Training bleibt mir gut im Gedächtnis, wo ich als 13/14-Jähriger bei den Herren mittrainiert habe und quer über den Platz geschoben wurde,“ erzählt er schmunzelnd. Aber auch sein erstes Spiel war ein besonderer Moment: „Die Spannung und die Gänsehaut davor – das hat sich besonders angefühlt. Es war der perfekte Sport, den ich gefunden habe.“
Den entscheidenden Impuls, seinen Traum weiterzuverfolgen, gab es nicht durch eine einzelne Person, sondern durch viele kleine Ereignisse. „Mein Vater und meine Großeltern haben mich dazu motiviert, ‚mal was Neues anzufangen‘,“ sagt Joel. Ein wichtiger Wegbegleiter war Nick Görres, ein ehemaliger Mitspieler aus der U16. „Er meinte zu mir: ‚Ach, meld dich doch mal bei der Jugendauswahl GreenMachine an‘. Dort wurde ich von den Crocodiles entdeckt.“
Vom Jugendspieler zum Profi
Die Reise von den Firehawks über die Cologne Crocodiles bis hin zur European League of Football (ELF) war für Joel ein ständiges Auf und Ab. „Die verschiedenen Stationen waren immer ein Step-Up. Bei den Firehawks habe ich die Grundlagen gelernt. Bei den Crocodiles musste ich dann fein justieren und leistungsorientierter arbeiten.“ Der Sprung in die ELF war jedoch alles andere als einfach. „Der Übergang in den Profibereich war mit viel Arbeit und ein wenig Glück verbunden,“ erklärt er.
Sein Weg in die ELF begann bei einem Combine von Rhein Fire. „Ich wollte es einfach mal probieren. Dort wurde ich entdeckt, aber man war sich erstmal nicht sicher, ob das überhaupt eine gute Idee wäre, mit mir direkt in die ELF.“ Joel arbeitete hart, um sich zu beweisen, und wurde am Ende belohnt.
Die Unterschiede zwischen den Ligen seien dabei enorm gewesen: „Von der U16 NRW-Liga zur U19 GFLJ war es immens. Zumal kam ich von 5er Tackle Football zu 11er Tackle Football, und die Gegenspieler waren auch wesentlich stärker und smarter.“ Auch der Wechsel in den Herrenbereich war herausfordernd: „Dort waren das nicht mehr Gleichaltrige, sondern auch mal ein 35-Jähriger im Aaron-Donald-Format.“
Persönliche Rituale und Motivation
Obwohl er kein großer Fan von Ritualen ist, gibt es doch eine kleine Tradition, die Joel bis heute pflegt. „Das Einzige, was man als ‚Ritual‘ bezeichnen kann, ist, dass ich meiner Oma, meiner Freundin und meinem Vater immer kurz vorm Spiel schreibe, dass ich gleich raus auf dem Feld bin und sie liebe.“ Für ihn stand der Spaß am Sport immer im Vordergrund. „Der ‚professionelle‘ Sport kam einfach dazu. Ich wollte immer auf höchstem Niveau spielen und trainieren. Dass das alles ‚professionell‘ wurde, kam mit der Zeit einfach.“
Was Joel am meisten motiviert, ist der Wettbewerb: „Mich motiviert am meisten einfach der Gegner. Man wird zu einem Kampf herausgefordert und will diesen natürlich gewinnen.“ Auch mit Druck geht er mittlerweile gelassen um. „Man bereitet sich gut auf den Gegner vor mit allen Mitteln, die man hat, um zu gewinnen. Das stärkt das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Und vor einem Gegner, der Selbstvertrauen ausstrahlt, der die Ruhe persönlich ist, sollte man sich am meisten fürchten.“
Verbindung zu den Firehawks
Trotz seiner Karriere bleibt Joel seiner Heimat verbunden. „Ich komme ja hier aus der Gegend, verfolge die Spiele und stehe im engen Austausch mit allen Internen,“ sagt er. Er versucht, seinem ehemaligen Verein etwas zurückzugeben, auch wenn die Zeit oft knapp ist. „Ich gebe natürlich immer mein Bestes, mal bei einem Training dabei zu sein und versuche, den Leuten mein Wissen weiterzuleiten.“
Dass er heute ein Vorbild für junge Spieler ist, fühlt sich für ihn immer noch surreal an: „Bei der Frage läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich bin selber gerade erst 22 Jahre alt geworden und habe auch Vorbilder. Ich sage immer: ‚Ich bin doch genauso wie andere. Ich komm doch quasi hier um die Ecke.‘“
Ein Tipp an junge Spieler
Joel hat auch einen wichtigen Ratschlag für Nachwuchsspieler, die in seine Fußstapfen treten möchten: „Habt Spaß und seid immer motiviert! Es gibt auch Momente, wo es weh tut und der Körper sagt: ‚Was machst du? Hör auf, ich habe keine Lust mehr.‘ Aber das sind die Momente, die euch prägen.“
Joel Plum zeigt eindrucksvoll, wie viel harte Arbeit, Unterstützung und Leidenschaft nötig sind, um es in den Profisport zu schaffen. Seine Geschichte ist nicht nur inspirierend, sondern auch ein Zeugnis für die Bedeutung lokaler Vereine wie den Firehawks, die jungen Talenten die ersten Schritte ermöglichen.
Wir sind sehr dankbar darüber, dass du auch heute noch so nah am Team dran bist. Speziell den Jugendspielern bedeutet das sehr viel. Bleib wie du bist und irgendwann sehen wir dich hoffentlich dann noch einmal im Firehawks Trikot!
#flyTogether
Bild von @imwithloewer